am 31. August 2024
In diesen Sommerferien war ich jeweils auf einer Kinder- und einer Jugendfreizeit unterwegs. Dabei sind mir immer wieder die Animationsfilme „Alles steht Kopf 1 & 2“ begegnet.
Die Filme konfrontieren uns mit den Emotionen von Riley, einem jungen Mädchen, dass eigentlich nur Eishockey spielen möchte, Zeit mit Freunden verbringen möchte und Quatsch im Kopf hat. Dabei erleben wir wie Wut, Ekel, Angst, Kummer und Freude als eigenständige Figuren in Rileys Kopf handeln, sie durch ihr Leben begleiten und ihren Charakter formen. Im zweiten Teil kommt die Pubertät und mit ihr noch einige weitere Emotionen dazu.
Auf der Kinderfreizeit sprachen die Kinder über den Film und es half ihnen ihre eigenen Gefühle besser zu verstehen und auszudrücken. Sie sprachen offener darüber, weil sie erkannten, dass sie damit nicht allein sind und wünschten sich „Alles steht Kopf“ als Motto für die nächste Freizeit.
Auch auf der Jugendfreizeit in Dänemark haben wir uns intensiv mit den Emotionen befasst. Jeden Morgen gab es einen Impuls zu einer Emotion, und abends wurden diese in Andachten vertieft. Die Jugendlichen reflektierten, wie Wut, Angst, Ekel, Trauer und Freude ihr Leben und ihre Persönlichkeit beeinflussen.
Nicht ohne Grund sind mir diese Filme im Sommer immer wieder begegnet. Sie sind aktuell so erfolgreich, weil sie nicht nur gut gemacht, sondern auch gründlich recherchiert und psychologisch fundiert sind. Natürlich bilden sie dabei nicht das volle Spektrum unserer Gefühlswelt ab.
Sie konfrontiert uns nicht nur mit den Emotionen von Riley, sondern vor allem mit unseren eigenen. Alles steht Kopf zeigt uns, dass jede Emotion ihre Berechtigung hat und wichtig für unser Leben ist, auch die scheinbar negativen Emotionen haben gute Gründe und ihre positiven Seiten. Vor allem brauchen wir alle Emotionen, denn zu fühlen, ist unser Versuch die Welt zu verstehen und ohne das gesamte Spektrum würden wir etwas verpassen.
Ich bin froh, dass die Evangelische Jugend für mich immer ein Safe Space war, indem ich früh gelernt habe mit meinen Emotionen umzugehen und sie zu kommunizieren. Ich bin froh, dass „Alles steht Kopf“ die Gefühlswelt vielen Menschen zugänglicher gemacht hat. Ich bin froh immer die Sicherheit gehabt zu haben, dass Gott mein Herz sieht, meine Wut, meine Angst, mein Ekel, meine Trauer und meine Freude sieht und das nicht nur bei mir, sondern bei jedem Kind, jedem Jugendlichen, jeder Person, die das hier liest und jedem Menschen.
Lucas Jakobus, Kirchenkreisjugendwart