am 27. April 2024
Wohin wir auch sehen an diesen Sonntagen nach Ostern: Fast überall ist Konfirmation angesagt. Junge Christinnen und Christen – so festlich gekleidet, dass sie kaum wiederzuerkennen sind – feiern den Abschluss und Höhepunkt ihrer Zeit als Konfis.
„Konfirmation“ – das ist ja ein Fremdwort. Aus dem Lateinischen. Das Schön an Fremdwörtern ist, dass sie oft mehrere Übersetzungen zulassen. Beim „Konfirmieren“ wäre das zum Beispiel „Festmachen“. Als Wassersportler denke ich bei diesem Wort an ein Boot oder an ein Schiff. Ich freue mich, wenn ich das Gefühl habe: Ich konnte etwas dazu beitragen, dass die Konfis (oder zumindest einige von ihnen) den Glauben an Gott als sicheren Hafen für ihr Lebensschiffchen entdecken; dass sie die Einladung von Gott und von Jesus Christus hören und annehmen: „Komm, geh bei mir vor Anker!“ In der christlichen Tradition gilt der Anker als Symbol der Hoffnung. Ist es ein Zufall, dass einer der Neuaufbrüche in unserem Kirchenkreis den Namen „Ankerzeit“ trägt?
Apropos „Neuaufbrüche“: So schön es ist, vor Anker zu liegen; so wichtig der sichere Hafen ist – ein Boot, ein Schiff ist ja nicht dafür gebaut, ständig im Hafen oder vor Anker zu liegen. Und so hoffe ich, dass das Vertrauen auf Gott bei den Konfis (oder zumindest bei einigen von ihnen) mit an Bord ist, wenn sie mit ihrem Lebensschiffchen hinausfahren auf das gelegentlich auch raue Meer des Lebens. Dass die Erfahrung ihrer ganz persönlichen „Ankerzeit“ ihnen Mut macht, neue Häfen anzusteuern, neue Kontinente zu entdecken. Für sich selbst und für andere. Manche von ihnen lassen sich demnächst zu Teamerinnen und Teamern ausbilden: Was sie selbst erlebt haben, wollen sie auch Jüngeren ermöglichen. Manche werden vielleicht in ein paar Jahren ihre Mission darin finden, Menschen vor dem Untergang in den Wellen zu retten – im wörtlichen oder übertragenen Sinne. Manche werden vielleicht auf ganz unspektakuläre Weise für andere zum Kompass von Glauben, Hoffen und Lieben.
Also, liebe Konfis: Nutzt eure Gemeinde, nutzt die Evangelische Jugend als sicheren Hafen! Geht vor Anker bei Gott, bei Jeus Christus! Und wenn ihr dann wieder hinausfahrt, mit Blick auf den Kompass von Glauben, Hoffen und Lieben, dann seid gewiss: Gottes Segen fährt mit!
Michael Steinmeyer, Pastor in der Gesamtkirchengemeinde Ströhen-Wagenfeld