am 23. Januar 2021
Weitere Wochen der Einschränkungen, weitere Wochen der Beziehung und Begegnung auf Distanz – ja, wir merken, wir sind hier nicht bei „Wünsch‘ dir was“, sondern bei „So is‘ es“. „Warum planen Sie überhaupt noch,“ werde ich zunehmend häufiger gefragt und manchmal frage ich mich selbst das auch: „Ja, warum?“ Doch wie wird unsere Zeit „danach“ aussehen, wenn wir keine Vision von ihr haben? Klar kann ich sagen, nach mir die Sintflut, aber was vergebe ich damit für eine Chance! Die Zukunft beginnt jetzt, ist nicht nur eine zutiefst christliche Haltung, sondern auch eine Haltung gegen depressive Verstimmungen. Jetzt haben wir bereits die Chance gestalterisch tätig zu werden für die Zeit, die noch vor uns liegt. Ich kann auch nicht sagen, was in 10 Jahren sein wird, aber ich bin mir sicher, einige Weichen können wir jetzt schon stellen. Wir haben es nicht gänzlich in der Hand, aber ein gewisser Spielraum wartet darauf, von uns genutzt zu werden. Die Frage ist, wagen wir es, die Zukunft anzugehen oder nicht. Wie wollen wir, dass unsere Gesellschaft aussieht? Wohin bewegen wir uns? Wollen wir, dass die Kirche und die Kirchengemeinden ein „social player“ unter vielen bleiben oder nicht? Wie lässt sich hier Miteinander gestalten? Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, sagt ein Sprichwort. Unsere Zukunft, Gottes Zukunft beginnt jetzt – worauf also warten?
„Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat“ heißt es im 10 Kapitel des Briefs an die Hebräer. Werft euer Vertrauen nicht weg, denn ohne das Vertrauen, dass es besser werden kann, ohne das Vertrauen, dass es mehr gibt als die Pandemie, ohne das Vertrauen, dass es einen gibt, der diese Welt in seinen Händen hält, können wir einpacken. Und dies wär‘ doch zu schade, oder? Gestaltungsspielräume nutzen, Zukunft wagen – Wer eine Vision von der Zukunft hat, bleibt nicht nur beweglich, sondern auch kreativ und wird nicht müde nach dem richtigen Weg zu suchen und zu fragen. Darüber hinaus gilt auch, wie der Dichter und Liedersänger Fritz Baltruweit schreibt: „Vertrauen wagen, dürfen wir getrost, denn du Gott bis mit uns, dass wir leben.“ Gott hat sich aufgemacht zu seinen Menschen, um mit ihnen auf dem Weg zu sein und so manche Durststrecke zu überstehen, und so plane ich noch, möchte Vertrauen wagen, um der Zukunft, die uns verheißen ist, nicht im Wege stehen.
Bleiben Sie nicht nur gesund, sondern auch behütet!
Ihre Pastorin in Ströhen und Wagenfeld, Kerstin Wackerbarth