am 11. Juli 2020
Regenschirme gibt es mit Stock, mit Griff, in Miniformat, zum Klappen oder auf Knopfdruck ausgefahren. Erhältlich sind sie in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen. Für jeden ist etwas dabei, egal ob schlicht oder gemustert, klein oder groß. Alle schützen uns vor Regen. In einem Kinderlied von Magret Birkenfeld heißt es: „Seht mal meinen Regenschirm ist der nicht schön? Jetzt kann ich bei jedem Wetter auf die Straße gehen. Klapp! Ich spann ihn auf über meinen Kopf, und nun kann es regnen tropf, tropf, tropf.“ Wie praktisch so ein Schirm doch ist. Er schützt mich vor Regen. Aber was ist, wenn ein Sturm aufkommt, wenn der Schirm nicht mehr den Kräften gewappnet ist, er sich verdreht, kaputt bricht oder davonfliegt? Dann stehe ich im Regen und werde klitschnass und der Schirm ist mir keine große Hilfe mehr. Auch in unserem Leben gibt es sicherlich Stürme und Regenschauer, in denen wir klitschnass werden und nicht mehr aus noch ein wissen. Da ist der verlorene Arbeitsplatz, die schlechte Note in der Schule, der Tod der Großmutter, der Streit mit dem besten Kumpel, die Niederlage im Fußballspiel und noch vieles mehr. Wer oder was hilft uns in diesen Zeiten, wie können wir diese „Lebensstürme“ überstehen? In der letzten Strophe des Liedes heißt es: „Doch den allerschönsten Schirm, den es nur gibt, den hat unser Vater in dem Himmel, der uns liebt. Unter seinem Schirm sind wir wohl bewacht. Er ist über uns bei Tag und Nacht.“ Gott ist bei uns, nicht nur bei Sonnenschein. Auch und gerade in den „Lebenstürmen“ ist Gott da. Er schenkt uns Zuversicht, Trost, Hoffnung und Halt. Es mag Zeiten geben, in denen wir diese Botschaft vergessen oder in denen es uns schwerfällt, sie zu glauben, da tut es gut, sich an Worten zu orientieren, die uns deutlich machen, dass Gott da ist. Die Psalmen in der Bibel sind dafür gut geeignet, denn diese wurden aus den unterschiedlichsten Emotionen und Erlebnissen heraus geschrieben. Im Psalm 91 heißt es „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Ich wünsche uns allen, dass wir durch diese Worte gestärkt den Lebensstürmen, die uns in unserem Leben noch erwarten werden, hoffnungsvoll und zuversichtlich begegnen und darauf vertrauen können, dass es einen Schirm gibt, der uns schützt.
Diakonin Rielana Sundermeier, Sulingen