Zukunftswünsche

22. April 2023

Wort zum Sonntag

am 22. April 2023

Was wünschen Sie sich für unsere Welt?

Vermutlich: keine Kriege mehr, keine Gewalt - keine Krankheiten, die Menschen so leiden lassen; dass Menschen nicht mehr hungern müssen und die Umwelt nicht weiter zerstört wird. Ja, oft fällt uns als erstes ein, wie es nicht sein soll. Aber wie sollte es sein? Natürlich so, dass alle Menschen in Frieden und Liebe miteinander umgehen; sich frei entfalten können und dabei gerecht und rücksichtsvoll handeln. Ja, so sollte es unter uns sein - aber: so ist es nicht. "Menschen sind Raubtiere", sagte mir neulich eine Frau, "sie tun alles, um zu überleben und sich durchzusetzen." "Ja," sage ich, "aber wir sind auch soziale Wesen und Gott hat uns einen Verstand gegeben. Zugegeben, bei manchen hätte er damit etwas großzügiger sein können, so dass sie nicht nur an sich, sondern auch an ihre Mitmenschen denken, aber grundsätzlich hat Gott uns viele Möglichkeiten gut und liebevoll zu sein, mitgegeben." "Na," sagt sie, "mag sein. Aber die meisten Menschen sind damit wohl überfordert."

Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser?
Je nach dem, was ich gerade erlebe oder wohin ich meinen Blick richte, denke ich: Irgendwann zerstören wir Menschen uns gegenseitig und unseren Lebensraum - und dann gibt es höchstens und hoffentlich wieder so eine "Arche" wie damals bei Noah; also Menschen, die voller Gottvertrauen etwas Verrücktes tun um Leben zu retten - und zwar nicht nur ihr eigenes. Aber dann wieder sehe ich so viel Gutes und Tolles: eine großes Engagement für Geflüchtete, für die Opfer von Flutkatastrophen, für den Schutz unserer Umwelt. Ich sehe Menschen, die bei den Tafeln dafür sorgen, dass Lebensmittel weiter genutzt werden; ich sehe Konfiteamer, die Glaubensinhalte vermitteln und denen zur Seite stehen, die trauern. Ich sehe Menschen, die besuchen, Fahrdienste übernehmen und in Konflikten vermitteln. Ja, wir Menschen sind Raubtiere - wir sind Sünder - doch von Gott geliebte Sünder, die durchaus in Liebe miteinander leben können. Doch dafür brauchen wir Unterstützung - durch Vorbilder - durch einen guten Hirten. Den hat Gott uns gegeben. Im Johannesevangelium lese ich: "Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben."

Edith Steinmeyer, Pastorin in der Gesamtkirchengemeinde Ströhen-Wagen