Hoffnung

29. August 2020

Wort zum Sonntag

am 29. August 2020

„Hier ist ein Lied, das uns verbindet und verkündet: Bleib nicht stumm.“ Heute bleibt meine Box nicht stumm, sondern das Lied „Hoffnung“ von Tocotronic erfüllt meine Küche, während ich den Geschirrspüler ausräume und mich frage, worüber ich nur das Wort zum Sonntag schreiben könnte. „Hier ist ein Lied, das uns verbindet und es fliegt durchs Treppenhaus. Ich hab‘ den Boden schwarz gestrichen. Wie komm ich aus der Ecke raus?“ fragt Dirk von Lowtzow singend. Dabei denke ich an sie und ihn, an dich und mich, an die Momente, in denen wir uns fragen: Wie komme ich aus meiner Ecke, meinen dunklen Gedanken, meinem Gefühl der Ausweglosigkeit heraus? Das Lied „Hoffnung“ beschönigt nichts, bietet keine falsche Flucht in die Fantasie - lese ich in einem Kommentar zum Lied. Gerade dadurch spendet das Lied echten Trost. Wohlige Klänge umfangen uns Hörer*innen und streben im nächsten Augenblick wieder auseinander. Verzweiflung wird hörbar und ein Dennoch: „Aus jedem Ton spricht eine Hoffnung. Transformation aus jedem Klang. Aus jedem Ton spricht eine Hoffnung auf einen Neuanfang.“

Ein Hoffnungslied, das Mut macht, auch bei all der Angst, nicht zu verstummen.

Ich bleib nicht stumm und wünsche in diesen und an allen Tagen: „Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit Freude und Friede.“ (Röm 15,13)

Pastorin Juliane Worbs, Sulingen