am 13. Juni 2020
Haben Sie schon einmal Post aus dem Ministerium für Glück und Wohlbefinden bekommen? Nein, sie wussten nicht einmal, dass es das gibt? Mir ging es genauso. Dann bekam ich in der letzten Woche ein „ERSTE HILFE Glücks-Set“ aus besagtem Ministerium. Mein Mann hatte mir diese Aufmerksamkeit zukommen lassen in dieser Zeit der Krise. Der Umgang mit dem Coronavirus hat ja unser aller Leben verändert. Da kommt schon mal die Frage auf, wie wir das Leben jetzt gestalten können und wie wir uns zugestehen können, dass es manchmal richtig nervig ist. Umso glücklicher vertiefte ich mich in meinen Erste-Hilfe-Glückskoffer: „Manchmal kann man es einfach gebrauchen: Eine Portion Glück! Doch wie und wo findet man es? Das ERSTE HILFE GLÜCKS-SET macht es möglich und bietet spontane Impulse, um den Alltag zu verglücklichen.“ Meine Neugierde war geweckt. Ich fand im Koffer Glücks-Pfennige, Spruchkarten, einen GLÜCK-Fruchtaufstrich, buntes Konfetti und Dankeschön-Karten. Aber der Inhalt des Koffers hat mich auch nachdenklich gestimmt. Wie definiert man Glück eigentlich? Manche assoziieren es mit Gesundheit, andere mit einem eigenen Haus, wieder andere einfach mit Zeit für ein gutes Buch. Manche Menschen meinen, Glück könne man machen oder selbst finden, z.B. auf einer Reise oder durch Erfolge in der Arbeits- oder Sportwelt. Scheinbar strebt jeder Mensch danach glücklich zu sein. Ich aber glaube, dass das Glück schon in uns ist, weil Jesus es uns zugesprochen hat: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10). Das ist meine Definition von Glück. Jesus will, dass wir das Leben in Fülle haben, denken wir an die vielen Festmahlszenen in der Bibel oder die Begegnung mit den Zöllnern und Sündern, erinnern wir uns an die vielen Gleichnisse oder Heilungsgeschichten. Jesus möchte unser Glück. Er wünscht uns ein Leben in Fülle. Das gelingt aber nicht, wenn wir nach links und rechts schauen, uns vergleichen oder andere beneiden, uns nach außen orientieren und uns nicht genug sind. Doch was steckt in uns? Welches Potenzial können wir entfalten? Die derzeitige Krise hat gezeigt, wie erfinderisch Menschen sein können, um anderen eine Freude zu bereiten oder Danke zu sagen. Jeder von uns kann sich dafür einsetzen, Schritt für Schritt in unserem Wirkungskreis etwas zum Positiven hin zu verändern. Die jetzige Situation ist herausfordernd. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Glück bedeutet gerade dann für mich, dass ich Ja sage zu mir selbst und dankbar bin für mein Leben und für die vielen kleinen Dinge, die mir täglich geschenkt oder mit der Post ins Haus gebracht werden. Das zu sehen und wahrzunehmen ist für mich das Leben in Fülle, das Jesus uns allen wünscht und der uns ermutigt, Impulsgeber, Friedensbotschafter, Mutmacher, Glücksbringer… zu sein.
Doris Rattay, Gemeindereferentin
Kath. Pfarreiengemeinschaft Barnstorf Diepholz Sulingen