am 2. September 2023
Eine Religionslehrerin gibt die Frage einer Schülerin, auf die sie selbst keine Antwort hat, an die Klasse weiter: „Warum hat Gott eigentlich kranke und behinderte Kinder geschaffen?“
Ein Mädchen, das selbst einen behinderten Bruder hat, meldet sich und antwortet: „Damit sie geliebt werden.“
Dieses Erlebnis der Lehrerin hat mich tief bewegt und will mir nicht aus dem Sinn. Ich spüre, dass die Schwester des behinderten Jungen mit ihren vier Worten das Evangelium auf den Punkt gebracht hat. Und diese Botschaft gilt jedem Menschen, der auf dieser Erde lebt: „Amor ergo sum- Ich werde geliebt, also bin ich.“
Für mich hat die Schülerin die Worte Descartes: „cogito ergo sum - Ich denke, folglich bin ich“ bei weitem übertroffen.
Ich werde geliebt, also bin ich. Das ist eine Botschaft, die uns hilft, des Lebens froh zu werden, die stark genug ist, um unser Vertrauen in das eigene Leben zu stärken. Es ist eine Botschaft, die unserer Sehnsucht nach Geborgenheit entspricht und gerecht wird.
Dass da jemand um uns weiß, unser Herz besser kennt als wir selbst, uns tiefer liebt, als wir es selbst je vermögen, das lässt Liebe entstehen, welche uns innerlich erhält und aufrichtet: Ich werde von Gott geliebt, also bin ich.
Pastor Klaus-Joachim Bachhofer
St. Nikolai Kirchengemeinde, Kirchdorf