am 14. März 2020
Die schönsten Dinge dieser Welt (Kunst, Musik, Beziehungen) entspringen einem inneren Antrieb in uns, den wir „Sehnsucht“ nennen. Leider bringt Sehnsucht aber ebenso die hässlichsten Dinge dieser Welt hervor (Krieg, Terror, Ausgrenzung), weil sie in destruktive Leidenschaften verkehrt werden kann. Sehnsucht ist so etwas wie der Motor unseres Lebens – im Guten wie im Schlechten.
Im Buch Jeremia heißt es im Kapitel 17 Vers 9: „Arglistig ohnegleichen ist das Herz und unverbesserlich. Wer kann es ergründen?“ In der Fastenzeit sind wir eingeladen unser Herz von Gott auf den Prüfstand stellen zu lassen: Bin ich auf dem Weg, der meine tiefste innerste Sehnsucht zu stillen im Stande ist oder betäube ich die Sehnsucht meines Herzens mit Dingen, die es nicht auszufüllen vermögen. Mit Dingen oder Beziehungen, die zu einer Sucht werden, weil sie mein Sehnen nicht ausfüllen.
Wir sind für die Beziehung zu Gott geschaffen. Unsere tiefste Sehnsucht zieht uns zu ihm. Folgen wir ihr, dann empfangen wir in allem Anderen etwas von seiner göttlichen Würde und Schönheit.
Dr. Marc Weber
Pfarrer in Lemförde