„Wir können gemeinsam den Hass in der Welt verringern.“

DÜMMER-REGION (miu). Ein toller Erfolg für zwei junge Frauen aus der Dümmer-Region: Lara Hoppe (18) aus Quernheim und Emma Uetrecht (18) aus Lembruch wurden beim evangelischen Jugendandachtspreis für ihre Videocollage mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand in der eindrucksvollen St. Michaelis-Kirche in Hildesheim statt. Der Beitrag der beiden Jugendlichen aus dem Kirchengemeindeverband Dümmer-Region überzeugte die Jury sofort. Er besteht aus Videoclips, persönlichen Gedanken und einer aktuellen Botschaft an die Gesellschaft.

Pastor Hendrik Hundertmark war von Anfang an überzeugt vom Talent der jungen Frauen. „Ich habe Emma und Lara Anfang letzten Sommer beim Konfirmandenferienseminar erlebt und war gleich begeistert von ihrer Kreativität. Als ich ihre selbstgeschriebenen Andachten dort hörte, fand ich sofort, dass sie beim Jugendandachtspreis mitmachen müssen. Ich habe sie also gefragt, und sie hatten Lust. Und entstanden ist dieses Video, das nicht nur tolle Bilder aus unserem Gemeindeleben zeigt, sondern auch eine tiefe Botschaft beinhaltet, die ich gerade besonders wichtig finde.“

Das Video sei zurecht der bisher beliebteste und meistgesehene Beitrag auf der Instagram-Seite der Dümmerregion (kirche.am.duemmer), freut sich der junge Pastor.

Das Leitmotiv, das sich durch den Clip zieht, ist ein Bibelvers aus dem 1. Korinther (16,13-14): „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle Eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.“

„Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, unsere eigenen Galerien durchgeguckt und Videos zusammengesucht, die zu dem passen könnten, was wir ausdrücken wollten“, erzählt Emma Uetrecht. „Dann haben wir uns den Text überlegt, ihn eingesprochen, das Video geschnitten und das Ganze am Ende noch mit Musik unterlegt.“

Die zentrale Botschaft des Films ist klar und ermutigend: „Es geht darum, dass es okay ist, Fehler zu machen. Und dass man sich trauen sollte, Neues auszuprobieren“, erklärt Lara Hoppe. „Auch wenn mal etwas nicht klappt – wir sollten versuchen, diese Fehler als Teil unseres Lebens zu akzeptieren und als Erfahrungen, die uns weiterbringen. Denn am Ende bereut man ja oft das am meisten, was man nie versucht hat.“

Lara fügt hinzu: „Ich finde es beruhigend zu wissen, dass es nie so schlimm ist, wie es sich am Anfang oft anfühlt, wenn etwas nicht funktioniert. Wichtig ist, dass man es probiert. Und dass man versucht, alles, was man tut, mit Aufmerksamkeit und Liebe zu machen.“

Gerade mit Blick auf die momentanen Kriege und Unruhen in der Welt, auf Wahlergebnisse, Rechtsruck, Diskriminierung und Spaltungstendenzen in der Gesellschaft, sollte man Mut und Stärke zeigen, meinen die beiden 18-Jährigen. „Es ist wichtig, dass man sich für sich selbst und die eigenen Werte einsetzt. Aber dass man sich auch für andere stark macht“, findet Lara. „Wir sollten immer versuchen, andere mit Liebe zu behandeln, damit niemand ausgeschlossen oder verurteilt wird.“ Emma ergänzt: „Wenn jeder Mensch etwas mehr Liebe zeigt und seine Vorurteile überdenkt, dann können wir gemeinsam den Hass in der Welt verringern.“

Der Sonderpreis beim Jugendandachtspreis ist ein starkes Zeichen für die beiden, dass dieser Weg der richtige ist.

Miriam Unger