„In der Natur staune ich über Gottes Kreativität“

Ich wohne und arbeite seit 17 Jahren in Sulingen, und seitdem gehöre ich zur Kirchengemeinde hier. Nach kurzer Zeit war ich auch schon Mitarbeiterin im Kindergottesdienst.

Meine Ursprungsgemeinde ist die Lutherkirche in Neumünster. Dort bin ich aufgewachsen und durch beharrliches Einladen einer Schulfreundin zur Jungschar gekommen. Damals war ich 13. Die Mädels bei der Jungschar gefielen mir, das Spielen auch – und so bin ich geblieben. Jungschar – Konfi – Jugendkreis – die Gemeinschaft war einfach gut. Nebenbei haben wir uns mit Gott und Jesus beschäftigt. Und irgendwann ließ mich dieses Thema irgendwie nicht mehr los.

So bin ich langsam reingewachsen. Und mit 18 auf einer Freizeit von der SMD (Studentenmission in Deutschland – das ist ein Netzwerk von Christ*innen in Schule, Hochschule und akademischer Berufswelt) habe ich mich entschieden, dass ich zu Gott gehören möchte. Seitdem begleitet ER mich durchs Leben. Erst durchs Studium, dann durch den Beruf und durch viele Abenteuer.

Ich habe in unterschiedlichsten Orten auf drei Kontinenten gelebt, dabei sehr verschiedene Gemeinden kennengelernt und bin im Glauben gewachsen.

In meiner Freizeit lese und musiziere ich gern. Ich reise viel – mal allein, mal in Gruppen. Vor einigen Jahren habe ich das Wandern für mich entdeckt. Ich liebe die Natur. Wenn ich draußen bin, staune ich über Gottes Kreativität und komme mit ihm ins Gespräch. Gleichzeitig bin ich in Bewegung.

Bewegung – das wünsche ich mir auch für unsere Kirchengemeinden. Zu den traditionellen Gottesdiensten haben junge Leute heute keinen Zugang mehr (wobei ich persönlich die alten Choräle ja sehr mag). Deswegen gibt es in Sulingen seit 2009 den „NeuSehLand“-Gottesdienst mit neueren Liedern und lockerer Moderation. Der findet fünfmal im Jahr freitagsabends statt und wird (bis auf die Predigt) komplett von Ehrenamtlichen gestaltet. Auch ich bin seit 2009 dabei und mache oft die Moderation. Der nächste „NeuSehLand“-Gottesdienst ist am 20. September um 19 Uhr zum Thema „Thank you“.

Als im Herbst 2022 Leute gesucht wurden, die sich vorstellen könnten, Lektor*in zu werden und Sonntagsgottesdienste zu gestalten, war ich gleich bereit dazu, meinen Wirkungskreis zu vergrößern. Ich habe an den Wochenenden im Stift Börstel viel gelernt und sehr nette Menschen kennengelernt. Und nun habe ich auch schon den einen oder anderen Gottesdienst selbst gestaltet. Das ist doch etwas anderes als „NeuSehLand“ mit dem Team.

In der Vorbereitung finde ich es vor allem interessant, nach dem Eigenstudium des Predigttextes die unterschiedlichen Lesepredigten zu analysieren. Es gibt so viele unterschiedliche Interpretationen und Schwerpunkte. Um dann den Gottesdienst darum herum zu gestalten. Wichtig dabei ist mir, nur das weiterzugeben, was ich auch selber glaube. Und das in einer Sprache, die nicht nur Insider verstehen. Es wird mir Spaß machen, unterschiedliche Gottesdienste zu gestalten – mal modern, mal für Familien, mal traditionell. Ich bin sehr gespannt darauf, wie mir das gelingt und was ich noch alles lernen werde.

Mein Einführungsgottesdienst wird zusammen mit dem von Thomas Blum am 1. September um 11 Uhr in Sulingen sein. Anschließend wird gegrillt, so dass man noch ein wenig zusammenbleiben und schnacken kann. Darauf freue ich mich.

Ulrike Glindemann