Top-Teams aus unserem Kirchenkreis: Der Kirchenvorstand Neuenkirchen-Schmalförden stellt sich vor
In Hochzeitseinladungen steht manchmal dieser Satz. „Wir mussten nicht, wir brauchten nicht – wir wollten einfach.“ Ähnlich unaufgeregt haben die Kirchengemeinden Neuenkirchen und Schmalförden ihre Beziehung offiziell gemacht. Ohne Not, ohne Druck, ohne Empfehlung „von oben“ und ohne Geschacher, wer was bekommt und wer was behält, haben sie entschieden, ab diesem Jahr die Kirchengemeinde Neuenkirchen-Schmalförden mit einem gemeinsamen Kirchenvorstand zu sein. Dass das alles so selbstverständlich, einvernehmlich, ruhig und natürlich lief, ist selten. Ein guter Grund, dieses „Top Team“ mal vorzustellen. Los geht’s:
WIR SIND …
… der „frisch verheiratete“ Kirchenvorstand Neuenkirchen-Schmalförden. Die Beziehung unserer beiden Kirchengemeinden geht schon sehr lange. Im Jahr 2000 haben wir mit unserem Verbundenen Pfarramt sozusagen „Verlobung“ gefeiert. Seit dem 1.1.2024 sind wir jetzt ein gemeinsamer Kirchenvorstand.
Dazu gehören: Martina Dannemann (45 Jahre, Sachbearbeiterin im Produktmanagement), Wilhelm Christian Oetker (73 Jahre, Gutachter und Landwirt i.R., noch aktiv als Energiewirt bei „Biogas Wietinghausen“), Elke Meyer (64 Jahre, pensionierte Lehrerin), Katja Schröder (48 Jahre, Diplom Sozialpädagogin und stellv. Leitung in der Tagesbildungsstätte „Erlenschule“ der Lebenshilfe Syke), Ortrud Kaluza (63 Jahre, Diplom Sozialpädagogin im Diakonischen Werk Diepholz-Syke-Hoya), Birgitt Windhorst (62 Jahre, Schulassistenz bei der Lebenshilfe in Syke), Kristin Wolle (40 Jahre, Bauzeichnerin), Ute Brending (56 Jahre, Kaufmännische Leiterin beim Wasserbeschaffungsverband Syker Vorgeest), Dorothea Dahms-Stamme (64 Jahre, pensionierte Grundschullehrerin), Mathias Menke (45 Jahre, Kriminalbeamter), Sandra Halves (51 Jahre, Bankkauffrau) und Pastorin Silke Kuck.
WAS UNS AUSZEICHNET …
… ist unser sehr gutes Miteinander. Alle bringen so viel Zeit und Wissen ein, wie sie zur Verfügung stellen können, und daraus ergibt sich eine tolle Gruppe, die in der Lage ist, gute Entscheidungen zu treffen. Wir kennen die Schwächen und Stärken untereinander, und auch wenn Beschlüsse mal nicht einstimmig sind, stehen wir gemeinsam zu den getroffenen Entscheidungen. Wir vertrauen uns und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Wir setzen Ideen um, sind aber auch kreativ, flexibel und offen für Neues. Und vor allem sind wir kooperationsfähig, respektvoll und kollegial miteinander. Keine Kirchengemeinde ist wichtiger als die andere.
WIR HABEN UNS ENTSCHIEDEN, DASS BEIDE GEMEINDEN EINS WERDEN, WEIL …
… wir seit über 20 Jahren eine gemeinsame Pastorin und somit schon lange ein Verbundenes Pfarramt haben. Dadurch haben wir immer mehr Aktivitäten zusammen gemacht: Gemeindefeste, Veranstaltungen, Konfirmandenunterricht, Mitarbeiterausflüge, Terminabsprachen … Wir haben einen Gemeindebrief zusammen und regelmäßig schon gemeinsame KV-Sitzungen. Wir entscheiden also jetzt schon seit vielen Jahren viele Dinge gemeinsam. So sind wir über einen langen Zeitraum zusammengewachsen und haben diese Verbindung gut geübt.
Besonders die jüngere Generation in unseren beiden Kirchengemeinden nimmt uns viel selbstverständlicher als „eins“ wahr – durch gemeinsamen Konfirmandenunterricht, Gottesdienste und Aktionen.
Daher fanden wir, dass es jetzt Zeit wurde, den nächsten Schritt zu wagen. Wir hoffen, dass wir dadurch noch enger zusammenwachsen und auch weitere Herausforderungen gut zusammen meistern. Auch wenn es bestimmt auch mal unterschiedliche Auffassungen geben wird.
WAS AN UNSERER STRUKTUR UND ZUSAMMENARBEIT GANZ NEU FÜR UNS WIRD …
… dass wir nach der KV-Wahl im neuen Kirchenvorstand Ausschüsse bilden wollen. Am besten mit Unterstützung von Fachleuten aus der Gemeinde. Darauf freuen wir uns.
Ansonsten haben wir vieles von der Struktur, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten wollen, schon in den letzten paar Jahren umgesetzt – die gemeinsamen Sitzungen klappen gut. Wir haben dadurch alle den „Alltag“ in der jeweils anderen Gemeinde kennengelernt. Wir haben beschlossen, Silvester im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd in Neuenkirchen und in Schmalförden zu feiern. Und es werden bestimmt noch einige Veränderungen folgen.
Nach der KV-Wahl im März wollen wir uns inhaltlich aber auch noch mal neu aufstellen und gemeinsam daran arbeiten, unsere Kirchengemeinde Neuenkirchen-Schmalförden zu gestalten. Wir wollen Bewährtes bewahren, aber auch Neues ausprobieren, eventuell bestehende Strukturen verändern und gucken, wo der Weg uns hinführt.
Auf jeden Fall freuen wir uns darauf, auch weiterhin gut zusammenzuarbeiten als ein Team.
WAS UNS ALS KV GERADE AM MEISTEN BESCHÄFTIGT …
… sind die Fragen: Wie gestalten wir Kirche nach dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden, sodass sich niemand vergessen fühlt? Wie machen wir Kirche insgesamt (wieder) attraktiver für möglichst viele Menschen? Wie präsentieren wir sie in der Öffentlichkeit? Wie gehen wir mit den ansteigenden Kirchenaustritten um? Wie geht es weiter mit der Regionalisierung, und wie wirkt sie sich in unserer Gemeinde aus? Wie eng können wir regional noch zusammenarbeiten?
WAS UNS PERSÖNLICH AN DER KV-ARBEIT AM ALLERMEISTEN SPASS MACHT …
Das Leben in unserer Kirchengemeinde und in der Region mitzugestalten und etwas bunter und attraktiver zu machen. Etwas zu bewegen und zu verändern. Spontan gemeinsam Lösungen zu finden. Das Mitwirken bei Gottesdiensten und der persönliche Austausch bei Sitzungen. Unser unkompliziertes Miteinander, das Füreinander-Dasein. Und die Freude über Ergebnisse – besonders, wenn sie lange gebraucht haben, wie z.B. die Pflasterarbeiten auf dem Friedhof.
WAS DIE KV-ARBEIT FÜR UNS SCHWIERIG MACHT …
Gemeinsame Termine zu finden, an denen alle Zeit haben. Dass es manchmal lange dauert, Dinge umzusetzen und oft in KV-Sitzungen die Zeit fehlt, Dinge zu Ende zu bringen. KV-Sitzungen erfordern auch ganz schön viel Zeit, was sich vermutlich auch nicht ändern wird durch die zunehmenden Einsparmaßnahmen, mit denen die Gemeinden konfrontiert sind.
Oft ist es auch schwer, die Motivation zu behalten, wenn Angebote, Gottesdienste, Aktionen wenig angenommen werden und man von immer mehr Kirchenaustritten hört.
Es ist schade, dass so wenig Menschen Lust haben, sich einzubringen, und dass insgesamt die Diskrepanz zunimmt, welche Rolle innerhalb der Gesellschaft die Kirche noch hat. Wie wird Kirche wahrgenommen, wie stellt sie sich dar? Und wie werden die Veränderungen, die von „oben“ gefordert oder angeordnet werden, bei uns in den Gemeinden aufgenommen?
Schwierig ist es auch immer mal wieder, Kritik von Menschen auszuhalten, die bei Kirche wenig bis gar nicht aktiv sind, aber Entscheidungen oder Aktion des Kirchenvorstands sehr kritisch bewerten.
WELCHE PROJEKTE UNSEREN KV IN DEN NÄCHSTEN JAHREN BESCHÄFTIGEN WERDEN …
Der Wandel in der Bestattungskultur: Neue Angebote schaffen, aber auch einfach erst mal Wege pflastern und Abfallentsorgung auf dem Friedhof.
Ansonsten sind mehrere Veranstaltungen geplant bzw. in Vorbereitung.
Wir sollten über gemeinsame Konfirmationen nachdenken – momentan wird noch in beiden Orten getrennt Konfirmation gefeiert.
Und eine besondere Aufgabe wird es sowohl für die Haupt- als auch für uns Ehrenamtliche im KV sein, die „Kirche im Dorf“ zu festigen, das Vertrauen der Menschen wiederherzustellen und die Kontakte wieder aufzubauen, die in den letzten Jahren der Corona-Pandemie verloren gegangen sind.
WIE WIR DER KV-WAHL IM FRÜHLING ENTGEGENBLICKEN …
Nachdem es anfangs wirklich schwierig war, Kandidat*innen zu finden, blicken wir jetzt zuversichtlich und hoffnungsvoll nach vorn. Fünf „alte“ Mitglieder kandidieren wieder – Martina Dannemann und Ute Brending aus Neuenkirchen sowie Katja Schröder, Elke Meyer und Mathias Menke aus Schmalförden. Drei Neue mit ihren Fähigkeiten und Ideen kommen dazu, sodass wir nach der Wahl mit acht Kirchenvorsteher*innen starten können.
Miriam Unger