Gemeinden im Kirchenkreis organisieren Friedensgebete und Aktionen
KIRCHENKREIS (miu). Entsetzt stehen auch im evangelischen Kirchenkreis Diepholz zahlreiche Menschen dem Angriff Russlands auf die Ukraine gegenüber. Fassungslos, aber nicht tatenlos: Mit Friedensandachten und -aufrufen, gemeinsamem Glockenläuten, Kerzenanzünden, Angeboten für Gebete und Gespräche reagieren die Gemeinden im Kirchenkreis spontan auf die aktuellen Ereignisse.
An manchen Orten werden die Angebote auch in ökumenischer Gemeinschaft oder in Kooperation mit Kommunen, Verbänden und Friedensgruppen organisiert. Die Erfahrung vieler Christ*innen im Gebiet ist, dass diese Aktionen – insbesondere eine öffentliche Friedensandacht – eine große Verbundenheit im gemeinsamen Anliegen um den Erhalt von Frieden entstehen lassen und eine besondere Kraft entfalten können.
„In diesen Stunden des Entsetzens über Krieg und Leid wollen wir zusammenkommen, um gemeinsam an diejenigen zu denken, die nun in Angst um ihr Leben und ihre Freiheit sind. Wir wollen für sie beten, und wir bitten Gott darum, dass er den Sinn der Verantwortlichen bewegt, den Geist des Krieges zu überwinden und Wege des Friedens zu finden“, erklärt Marten Lensch, Superintendent im Kirchenkreis Diepholz. „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“
Friedrich Selter, Regionalbischof für den Sprengel Osnabrück, ergänzt: „Lange haben wir auf eine friedliche Weltgemeinschaft gehofft, in der die globalen Themen wie Klimawandel und Corona-Pandemie gemeinsam bewältigt werden können. Mit dem Überfall auf die Ukraine ist zugleich dieser Traum zerstört. Mit Entsetzen registrieren wir, dass ein neuer Krieg in Mitteleuropa gezielt vorbereitet und eröffnet wurde. Wir appellieren an die Staatengemeinschaft, sich weiter mit aller Kraft für eine diplomatische Lösung einzusetzen und ihr Handeln an den grundlegenden Prinzipien der Vereinten Nationen auszurichten. Die gegenwärtigen russischen Angriffe auf die Ukraine bedeuten einen Bruch des Völkerrechts. Sie müssen umgehend gestoppt werden.“
Wie in allen Kriegen werden auch diesmal gewalttätige Auseinandersetzungen vor allem zulasten der Zivilbevölkerung gehen, befürchtet Selter. „Die Staaten der Europäischen Union müssen sich auf eine schnelle und unbürokratische Aufnahme von flüchtenden Menschen aus der Ukraine vorbereiten und geeignete Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Über unsere kirchlichen Netzwerke wie Brot für die Welt und Diakonie sondieren wir Möglichkeiten, Flüchtlinge in der Grenzregion zur Ukraine aufzunehmen und zu betreuen.“
Miriam Unger & Brigitte Neuhaus