Synode des Kirchenkreises Diepholz beschließt mehr Unterstützung für Gemeinden und die Aufstockung einer Springer-Pfarrstelle
BARVER (miu). Die Auswirkungen der momentanen Krankheitswelle zeigen sich auch bei der letzten Sitzung der Synode des Kirchenkreises Grafschaft Diepholz in diesem Jahr deutlich. Jeder dritte Platz bei der Tagung des Kirchen-Parlaments im Gemeindehaus in Barver ist leer geblieben. „Mit 39 Stimmberechtigten sind wir aber immerhin beschlussfähig“, begrüßt Vorsitzender Ingo Jaeger die Delegierten und eröffnet die Tagesordnung.
2024 werden in allen Gemeinden neue Kirchenvorstände gewählt. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen, wie Andreas van Veldhuizen, stellvertretender Leiter des Kirchenamts in Sulingen, berichtet. Das Kirchenvorstandswahlgesetz wird derzeit auf Ebene der Landeskirche reformiert. Die Wahlabläufe in den Gemeinden sollen vereinfacht werden. Alle Gemeindemitglieder waren aufgerufen, sich an der Erarbeitung zu beteiligen, Entwürfe zu beurteilen, eigene Ideen einzubringen, zu kritisieren und kommentieren.
Eine bereits feststehende Änderung ist, dass der neue Gesetzentwurf eine Allgemeine Brief- und Onlinewahl vorsieht. Daneben kann jeder Kirchenvorstand für seine Gemeinde entscheiden, ob zusätzlich ein Wahllokal geöffnet wird.
Anschließend führt Rainer Ausborn, Vorsitzender des Stellenplanungs- und Finanzausschusses, durchs Zahlenwerk. Die Delegierten aus den 23 Gemeinden des Kirchenkreises freuen sich über einen Überschuss aus dem Haushaltsjahr 2021, der in der Hauptsache durch Stellenvakanzen entstanden ist. Sie beschließen, das eingesparte Geld in Höhe von 158.000 Euro im kommenden Jahr als Einmalzahlung an die Gemeinden im Kirchenkreis auszuschütten. „Als kleine Hilfe, um die Spitzen der Energiekrise etwas abzufedern“, sagt Superintendent Marten Lensch.
Lensch lobt die schnelle und konsequente Umsetzung von Energiesparmaßnahmen in allen Gemeinden. Und wirbt für die Aktion „#Wärmewinter“ des Diakonischen Werks Diepholz-Syke-Hoya, das derzeit Projekte der Kirchengemeinden fördert und unterstützt, in denen es darum geht, Angebote für Menschen zu machen, die durch die hohen Energiekosten in Not geraten (sind).
Rainer Ausborn stellt den Haushaltsplan für die kommenden Jahre 2023 / 24 vor; die Synode beschließt die vom Stellenplanungs- und Finanzausschuss vorgeschlagene Aufstellung.
Außerdem beschließen die Delegierten die Aufstockung einer Springer-Pfarrstelle für Vertretungen im Kirchenkreis von 50 auf 100 Prozent. Bisher sind die Pastoren Horst Busch und Michael Steinmeyer sowie Pastorin Gesa Junglas für Vakanzvertretungen im Gebiet im Einsatz. Da Horst Busch ab dem kommenden Jahr die halbe Stelle als Gemeindepastor in der Kirchengemeinde Mellinghausen übernehmen möchte, wird ein 50-Prozent-Anteil frei.
Superintendent Marten Lensch und der Kirchenkreisvorstand sind sich jedoch darüber einig, dass die Ausschreibung einer halben Stelle erfolglos bleiben würde. Darum plädiert Lensch dafür, aus der halben eine volle Stelle zu machen. Der Bedarf sei überdeutlich da: „Durch Vakanzen und Strukturprozessen in allen Regionen sind unsere Pastor*innen und Diakon*innen derzeit stark belastet, sodass wir ein großes Interesse daran haben, die Springerstelle baldmöglichst wieder zu besetzen. Es ist wichtig, dass wir weiterhin Pastor*innen in unseren Kirchenkreis holen und die Stellen so auszustatten können, dass sie gut arbeiten können.“ Die Synode sieht das genauso und stimmt der Aufstockung der Stelle mit großer Mehrheit zu.
Miriam Unger