Michael Wendel wird in Sulingen in den Pfarrdienst berufen / Ordination am 12. Juni
SULINGEN. In einem Festgottesdienst am Sonntag, 12. Juni, um 15 Uhr, wird Michael Wendel von Regionalbischof Friedrich Selter in der Evangelisch.-luth. St. Nicolai-Kirche in Sulingen zum Pastor ordiniert. Gemeinsam mit Pastorin Juliane Worbs und Pastor Gerald Engeler wird Wendel ab dem 1. Juni für mehr als 7.000 Gemeindemitglieder zuständig sein.
Michael Wendel (52) ist „im Ruhrpott aufgewachsen und selbstverständlich Schalke-Fan“. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann folgte die zum Diakon beim CVJM-Kolleg in Kassel. Sein Anerkennungsjahr absolvierte er Mitte der 90er Jahre in Meißen (Sachsen) und arbeitete anschließend 25 Jahre lang als Diakon in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit an unterschiedlichen Orten, zuletzt in Osnabrück.
Vor einem Jahr hat der begeisterte Musiker seine Ausbildung zum Pfarrverwalter begonnen, die einen Quereinstieg in das Pfarramt ermöglicht und mit der Befähigung abschließt, eine Gemeinde zu leiten.
„Michael Wendel bringt durch seine Ausbildung und langjährige Tätigkeit als Diakon und Prädikant sehr viel praktische Erfahrung mit in sein neues Amt. Ich finde es beeindruckend, dass er nun auch die Anforderungen der theologischen Weiterbildung gemeistert hat. Ein Glücksfall für unsere Kirche,“ betont Regionalbischof Friedrich Selter.
Neben einem einjährigen Praxisteil (Mentorat) gehören theologische Seminare dazu. Das Mentorat absolvierte Michael Wendel in der Ev.-luth. Kirchengemeinde in Kirchdorf (Kirchenkreis Grafschaft Diepholz). Jetzt freut er sich darauf, dass der Sulinger Kirchenvorstand ab Sommer neue Gottesdienstprojekte einführen will. „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Kirche für die Menschen relevant bleibt bzw. wieder wird. Dazu müssen wir uns auch an dem Lebensgefühl der Menschen von heute orientieren – in Musik, Sprache, Gottesdienstformat“. Die nötige Beziehungsarbeit sei auf dem Land konkret möglich. „Man kennt sich halt, das macht vieles leichter“, betont der neue Pastor für St. Nicolai. Seine Assistenten bei der Ordination sind sein Mentor Pastor Joachim Bachhofer, seine künftige Kollegin, Pastorin Juliane Worbs, und Pastor Martin Steinke aus Osnabrück. Der Segensspruch ist Michael Wendels Konfirmationsspruch, den der damalige Pastor für ihn ausgewählt hatte. Heute spreche er ihm aus der Seele, sagt Michael Wendel: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ (Off., 2,10). „An dem Wort ‚Treue‘ bleibe ich hängen: Treue zu meinem Gott, zur Kirche und zu den Menschen.“
Die Ordination ist die feierliche Berufung zum Pastor bzw. zur Pastorin. Mit der Einsegnung erhalten die Ordinierten das lebenslange Recht, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl einzusetzen. Der Evangelisch-lutherische Sprengel Osnabrück ist eine Kirchenregion, die aus fünf Kirchenkreisen gebildet wird und geographisch Stadt und Landkreis Osnabrück sowie den Landkreis Diepholz umfasst. Der Sprengel Osnabrück hat rd. 270.000 Kirchenmitglieder in 112 Kirchengemeinden. Regionalbischof Friedrich Selter leitet den Sprengel seit März 2021.