Friedensgottesdienst am Freitag, 24. Februar, um 18 Uhr in der Michaeliskirche Diepholz
DIEPHOLZ (miu). In der Nacht zum 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Am kommenden Freitag jährt sich das Datum zum ersten Mal. Aus diesem Anlass laden die evangelische und katholische Kirche in der Region am Freitag, 24. Februar, um 18 Uhr zu einem gemeinsamen Friedensgottesdienst in die Michaeliskirche (Lüderstraße) in Diepholz ein. Das Programm gestalten die evangelische Pastorin Kathrin Wiggermann, ihr katholischer Kollege Ansgar Stolte und Marten Lensch, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Grafschaft Diepholz. Auch Geflüchtete aus der Ukraine, die momentan in Diepholz leben, bereiten die Veranstaltung mit vor und werden zu Wort kommen. Bürgermeister Florian Marré wird für die Stadt Diepholz sprechen. Für die musikalische Gestaltung sorgen Monika Zilke (Piano), Gudrun Kröger (Gesang), Matthias Stephani (Geige), Svitlana Savchenko (Piano) sowie Artem Holovko (Gesang). Und auch Vertreter der Bundeswehr haben ihr Kommen zugesagt.
„Angesichts der Waffenlieferungen stehen wir als Christinnen und Christen vor einem ethischen Dilemma“, beschreibt Marten Lensch die Stimmung in seinem Kirchenkreis. „Wir wissen, dass die Lieferung von Waffen dazu führt, dass Menschen sterben. Wir wissen auch, dass die Verweigerung von Waffenlieferungen zu weiterem Leid und Tod in der Ukraine und letztlich zur Unfreiheit des ukrainischen Volkes führt.“ Die Kirchenvertreter*innen möchten mit der Veranstaltung ein Zeichen für Solidarität und für den Frieden setzen.
„Wir sind erschüttert von dieser Gewalt mitten in Europa und empfinden tiefe Traurigkeit und Mitleid angesichts des Leids in der Ukraine. Gleichzeitig beschäftigt uns sehr, dass so viele Menschen ihre Heimat verloren haben und fliehen mussten. Unsere Kirchengemeinden und unser Diakonisches Werk Diepholz-Syke-Hoya sind in diesem Bereich sehr aktiv; und auch nach einem Jahr Krieg ist es unsere gesellschaftliche Aufgabe, diese Menschen zu unterstützen“, betont Marten Lensch. „Gleichzeitig spüren wir alle in Deutschland durch die Energiekrise und die Inflation direkte Auswirkungen auf unser eigenes Leben. Viele Menschen haben auch Angst davor, dass der Krieg zu uns kommt.“
Für all diese Gefühle soll der Friedensgottesdienst ein Raum sein – für Ängste und Sorgen, Wut und Trauer, Mitgefühl, Gemeinschaft und Hoffnung. Und ein Anlass, zusammenzukommen, sich kennenzulernen und gemeinsam für die Opfer des Kriegs und für den Frieden zu beten.
Miriam Unger