Pastor Martin Lenzer kommt als Springer in den Kirchenkreis Diepholz / Einführung am 27. August
KIRCHENKREIS (miu). Der Kirchenkreis Grafschaft Diepholz bekommt Verstärkung. Martin Lenzer heißt der neue Pastor, der die Gemeinden im Kirchenkreis ab Juli unterstützen wird. Er wird als Springer arbeiten, Vertretungen machen, vakante Gemeinden betreuen – „überall dort, wo Hilfe gebraucht wird, vertretungsweise und mit wechselnden Aufgaben. Ich werde in vielen verschiedenen Gemeinden unterwegs sein“, erklärt der 62-Jährige. „Das wird sicher sehr spannend für mich und verlangt Flexibilität – und genau das finde ich reizvoll.“
Geboren ist Martin Lenzer in Hildesheim, aufgewachsen in Alfeld an der Leine. In welche Richtung es für ihn beruflich gehen sollte, war ihm schon früh klar: „Weil mich schon immer die Fragen nach dem Woher und Wohin und dem Sinn von allem interessiert haben, wollte ich Theologie oder Philosophie studieren.“ Lehrer werden wäre eine Option gewesen – „Deutsch zu studieren hätte mich auch gereizt, weil ich die deutsche Sprache liebe. Ich lese gerne und viel, besonders Poesie wie die Gedichte von Rainer Maria Rilke.“ Die Leidenschaft für Sprache und Bücher brachte ihn noch auf eine andere Idee: „Ich habe auch mit dem verrückten Gedanken gespielt, eine eigene Buchhandlung aufzumachen, in der man bei Kaffee und Kuchen lesen, einfach verweilen und mit anderen Leuten ins Gespräch kommen kann.“ Pastor zu werden war die andere Möglichkeit – „das hat sich irgendwie von selbst ergeben.“
In Göttingen hat Martin Lenzer dann Theologie studiert. Seine erste Pfarrstelle war im Sprengel Stade, wo er die Dörfer Spieka und Cappel betreute. 2012 übernahm er denn im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln die Gemeinden Wanna, Ahlenfalkenberg und Nordleda. „Seit meinem Berufsbeginn habe ich immer in festen Dorfgemeinden gearbeitet. Aber jetzt, mit Anfang 60, hatte ich einfach noch mal Lust auf was Neues – und das führt mich nun hierher.“
Eine Wohnung haben Martin Lenzer und seine Lebenspartnerin bereits gefunden: „Als Springer, der an verschiedenen Orten arbeitet, ziehe ich nicht in ein Pfarrhaus. Wir werden privat im Zentrum von Diepholz wohnen – direkt an der schönen Lohne.“
Den Dümmer-See kennt der Pastor bereits. „Dahin habe ich schon als Kind mit meinen Eltern und Geschwistern Ausflüge gemacht. Und alles andere werde ich schnell kennenlernen – alle Menschen, denen ich im Kirchenkreis schon begegnet bin, waren sehr freundlich und hilfsbereit.“
Der 62-Jährige ist einer, der sich gut auf neue Situationen einstellen kann, offen auf Leute zugeht und sie kennenlernen möchte. „Egal, wie viel Teilnehmende zu erwarten sind; ob es Gottesdienste, Taufen, Trauungen oder Beerdigungen sind – ich versuche, all meine Amtshandlungen sorgfältig zu durchdenken und mit viel Liebe zu gestalten, um sie lebendig und persönlich zu machen. In meiner Arbeit war und ist mir immer ein Anliegen, die Menschen in ihrer Individualität wahrzunehmen, ernst zu nehmen und sie möglichst einfühlsam zu begleiten.“ Ein guter Türöffner sei dabei oft die Musik: „Die Gitarre ist seit Ewigkeiten mein Instrument, vor einigen Jahren habe ich auch noch angefangen, Saxophon zu spielen. Meine Lebenspartnerin und ich machen viel Musik, wir haben sogar schon eine CD mit eigenen deutschen Liedern (unter dem Titel „Stark“) im Tonstudio aufgenommen. Aber Musik ist nicht nur für mich persönlich mein Lebenselixier, sondern auch für meine Arbeit. Ob in der Gemeinde, in Gottesdiensten, im Unterricht, in den Gruppen und Kreisen, im Kindergarten, in der Schule – eigentlich überall kommt man schnell darüber in Kontakt mit den Menschen.“
Offiziell eingeführt wird Pastor Martin Lenzer am Sonntag, 27. August, um 15 Uhr in der St. Michaelis-Kirche (Lüderstraße) in Diepholz.
Miriam Unger