Für eine „Ethik der Empathie“
Zum diesjährigen Jahresempfang des Kirchenkreises Grafschaft Diepholz fanden sich am Aschermittwoch ungefähr einhundert Personen aus Politik, Vereinen, Institutionen, Wirtschaft, Schulen und Kirche in der Moorkirche in Freistatt ein. Als Gastredner war Dr. Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender und Landesbischof der bayrischen Landeskirche, eingeladen. Für die musikalische Rahmung sorgte Kantorin Meike Voss-Harzmeier gemeinsam mit Katharina Gerding und Josia Meyer.
In seiner Begrüßung bezog sich Superintendent Marten Lensch auf einen Vers aus der Schöpfungsgeschichte: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ (1. Mose 1,27) und betonte daran anschließend, dass jeder Mensch als Ebenbild Gottes ein von Gott geliebter Mensch sei. Anschließend nahm Heinrich Bedford-Strohm zum Thema „Flucht und Integration. Eine evangelische Stellungnahme“ engagiert Stellung. Aus der Bibel heraus entwickelte er eine „Ethik der Empathie“, die er theologisch tiefgehend entfaltete. Dabei betonte er die Verantwortung der Kirche, sich auch für die in Not geratenen Flüchtlinge auf dem Mittelmeer einzusetzen. Daher hat sich die EKD auch für die Aussendung eines Rettungsschiffes, der SeaWatch 4, eingesetzt, die in der letzten Woche getauft wurde. Ausführlich setzte er sich schließlich mit verschiedenen Kritikpunkten an der Haltung der EKD zur Flüchtlingsfrage auseinander. Der Vortrag wurde mit langem Applaus aufgenommen.
Beim anschließenden Imbiss mischte sich Heinrich Bedford-Strohm unter die Besucherinnen und Besucher des Jahresempfangs und kam mit ihnen ins Gespräch.